PDF Kinderprophylaxe

Liebe Eltern,
für ein gesundes Leben und ein schönes Lächeln ihres Kindes können wir gemeinsam den Grundstein legen. Geduld und Zeit spielen eine große Rolle beim spielerischen Erlernen der Mundpflege und den ersten Besuchen beim Zahnarzt. Welche Möglichkeiten und Regeln wir gemeinsam beachten müssen, um ein strahlendes Lächeln bei Ihren Kindern zu erhalten, möchten wir im Folgenden näher erläutern.

Gefahren für das Milchgebiss

Häufig hören wir Eltern sagen, dass es nicht schlimm sei, wenn Milchzähne erkranken, schließlich würden diese ja schnell durch die bleibenden Zähne ersetzt.

Milchzähne haben jedoch wichtige Funktionen: Zum einen kann mit ihnen harte Nahrung abgebissen und zerkaut werden, zum anderen sorgen sie im Zusammenspiel mit Gaumen und Zunge für eine saubere Aussprache. Darüber hinaus spielen sie als Platzhalter für ihre Nachfolger eine wichtige Rolle. Der frühzeitige Verlust kann zu Fehlstellungen der Zähne führen und sogar die Form des Kiefers beeinflussen. Aus diesem Grund gilt es auch die Milchzähne so lange wie möglich zu erhalten.

Karies

Bestimmt Bakterien bilden einen klebrigen Belag auf den Zähnen, die Plaque. Ihre Vermehrung hängt im Wesentlichen davon ab wie gründlich wir unsere Zähne pflegen und wie viel Zucker wir über unsere Nahrung zu uns nehmen. Die verschiedenen Zuckerarten werden von den Bakterien in Säuren umgewandelt, die den äußeren Mantel des Zahnes entkalken und porös machen. In einem fortgeschrittenen Stadium kann es zum Einsturz der Mantelschicht kommen, wodurch ein Loch entsteht. Einen wichtigen natürlichen Schutz bietet der Speichel, da er die Säure verdünnt und mit seinen Mineralien den sauberen Zahn wieder härten kann.

Zahn- und Kieferfehlstellung

Neben der ästhetischen Beeinträchtigung führen Fehlstellungen der Zähne und Kiefer zu Problemen beim Abbeißen und Kauen und auch die Aussprache kann erschwert sein. Zwischen schiefstehenden Zähnen bilden sich leicht Beläge, was wiederum zu Karies und Zahnverlust führt. Ein Teufelskreis! Fehlstellungen können vererbt oder angeboren sein. Jedoch können auch das übermäßige Lutschen an Daumen und Schnullern und das Atmen durch den Mund anstelle durch die Nase Auswirkungen auf das Kieferwachstum haben.

Was können Sie zu Hause tun?

Früh übt sich, dies gilt auch beim Zähneputzen. Mit dem Durchbruch der ersten Zähne kann auch mit der Zahnpflege begonnen werden. Dies geschieht natürlich zu Beginn durch die Eltern. Erst nach und nach wird die Zahnpflege in die alleinige Verantwortung der Kinder übergeben. Neben dem richtigen Handwerkzeug und der richtigen Anleitung kann zusätzlich durch eine ausgewogene Ernährung ein ausreichender Schutz vor Karies erreicht werden.

Vor der Geburt

Genau genommen beginnt die Zahnpflege schon vor der Geburt, nämlich bei den Eltern. Kinder haben zum Zeitpunkt ihrer Geburt noch keine karieswirksamen Bakterien in der Mundhöhle. Durch Küsschen oder das Ablecken von Schnullern und Löffeln werden bei einer aktiven Karies im Mund der Eltern die Bakterien auf das Kind übertragen. Sorgen Sie also dafür, dass sie keine unbehandelte Karies im Mund haben um das Ansteckungsrisiko nicht unnötig zu vergrößern.

Bis zum 3. Lebensjahr

Mit dem Durchbruch der ersten Zähne sollten diese einmal täglich mit einer kleinen, weichen und angefeuchteten Zahnbürste mit einem erbsengroßen Stück Kinderzahnpasta geputzt werden. Kinderzahnpasta zeichnet sich durch einen niedrigeren Fluoridgehalt und süßen Geschmack aus. Am Anfang geht es nicht darum, möglichst alle Beläge von den Zähnen zu bürsten, sondern das Kind so früh wie möglich an die Zahnpflege zu gewöhnen. Sollte sich das Kind nicht von Anfang an oder nicht regelmäßig auf die Zahnpflege einlassen, muss auf zuckerfreie und feste Nahrung geachtet werden.

Mit dem zweiten Lebensjahr beginnt man dem Kind morgens und abends, ebenfalls mit Kinderzahnpasta die Zähne zu putzen. Hat es sich erst einmal an dieses Ritual gewöhnt, wird es bald versuchen, das Zähneputzen selbst zu übernehmen. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn erste Putzbewegungen mit drei Jahren durchgeführt werden, allerdings sollten die Eltern immer nachputzen. Während des zweiten Lebensjahres sollte den Kindern unbedingt das Lutschen am Schnuller oder Daumen abgewöhnt werden, da es sonst zu Verformungen der Kiefer kommen kann.

Kinder von 4 bis 6 Jahren

Mittlerweile sollte sich das Kind an regelmäßiges Putzen gewöhnt haben. Wichtig ist nun, dass das Putzen systematisch erlernt wird. Allgemein wird die sogenannte KAI-Technik empfohlen. KAI steht für die Anfangsbuchstaben der Zahnflächen: Zuerst werden die Kauflächen, dann die Außenflächen und zuletzt die Innenflächen mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck geputzt. Das Kind sollte sich zwei bis drei Minuten Zeit lassen. Nach wie vor sollten die Zähne kontrolliert und nachgeputzt werden.

Kinder ab 6 Jahren

Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren sollten das systematische Zähneputzen bereits erlernt haben und können die Zahnpflege nun selbstständig durchführen. Mit der Einschulung sollen Kinder auf Zahnpasta für Erwachsene mit einem höheren Fluoridgehalt umsteigen. Hinzu kommt die Verwendung von Zahnseide, mit denen die bisher nicht berücksichtigten Zahnzwischenräume gepflegt werden können. Denn diese werden von den Borsten einer normalen Zahnbürste nicht erreicht.

Fluoride

Fluoride sind Spurenelemente, die der Körper für den Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt. Fluoride härten den Zahn und greifen in den Stoffwechsel der Kariesbakterien ein. Somit geben sie einen zusätzlichen Schutz vor Karies. Die Konzentration in der Mundhöhle ist dabei ausschlaggebend und kann durch Zahnpasta, Speisesalz oder Flouridgele erhöht werden. In jedem Fall sollten wir die Möglichkeiten der Fluoridgabe gemeinsam besprechen und bei erhöhtem Kariesrisiko individuell an das Kind anpassen.

Ernährung

Zum Thema Ernährung möchten wir den aus zahnmedizinischer Sicht wesentlichen Punkt ansprechen, der zur Vermeidung einer frühzeitigen Karies beiträgt. Das A und O sind zuckerfreie Getränke und Nahrungsmittel. Da ein gänzlicher Verzicht auf Zucker jedoch unrealistisch ist und Süßigkeiten glücklich machen, müssen wir einen Kompromiss finden. Dazu sei Folgendes erklärt: Nicht die Menge, sondern die Häufigkeit ist ausschlaggebend für die Entstehung einer Karies. Essen wir oder das Kind eine Tafel Schokolade über den Tag verteilt, produzieren die Bakterien mehrmals am Tag Säuren, die den Zahn angreifen. Isst man die Tafel jedoch in einem Stück, wird auch nur einmal Säure produziert. Isst man die Tafel Schokolade zudem zu einer Hauptmahlzeit, bei der ebenfalls Säuren entstehen, reduzieren wir die Zeit der Säureeinwirkung auf ein Minimum. Die Faustregel lautet also: Lieber einmal am Tag etwas Süßes zum Nachtisch, als Süßigkeiten über den Tag verteilt. Zuckerfreie aber süße Zahnpflegekaugummis können wir empfehlen.

Vorsorge beim Zahnarzt

Die regelmäßige Beratung und Untersuchung bei uns trägt neben den genannten Maßnahmen zur dauerhaften Mundgesundheit bei. Wie bei der Zahnpflege zu Hause sollte mit den Untersuchungen der ersten Zähne so früh wie möglich begonnen werden. Hierbei geht es darum, das Kind spielerisch an die Zahnarztbesuche heranzuführen und frühzeitig eine Nuckelflaschenkaries zu entdecken. In der Regel haben kleine Kinder noch keine Karies und sie stellen fest, dass der Zahnarztbesuch etwas Normales ist und entwickeln keine Ängste. Sollten wir aber doch eine Karies entdecken, können wir mit dem zuvor gewonnenen Vertrauen, Geduld, einer fantasievollen Erklärung und ausreichend Zeit, eine für das Kind möglichst stressfreie Behandlung durchführen.

Früherkennungsuntersuchungen für 2- bis 5-Jährige

In dem Zeitraum vom 30. bis 72. Lebensmonat übernehmen die Krankenkassen, neben den halbjährlichen Untersuchungen, drei Untersuchungen, die der frühzeitigen Erkennung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten dienen. Diese Untersuchungen finden in einem Abstand von jeweils einem Jahr statt und beinhalten folgende Leistungen:

  • Gründliche Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund und Kieferkrankheiten einschließlich Beratung
  • Einschätzung des persönlichen Kariesrisikos des Kindes
  • Ernährungs-, und Mundhygieneberatung der Eltern
  • Empfehlung oder Verschreibung von geeigneten Mitteln zur Härtung des Zahnschmelzes

Sind die Kriterien gegeben, die ein erhöhtes Kariesrisiko anzeigen, werden die Flouridierungsmaßnahmen zweimal im Halbjahr von den Krankenkassen übernommen.

Individualprophylaxe (von vielen auch Zahnputzschule genannt) für 6-17-jährige

Bei der Individualprophylaxe schaffen wir gemeinsam mit dem Kind ein Bewusstsein für den Wert gesunder Zähne. Gemeinsam werden die Zahnbeläge mit speziellen Farbstoffen eingefärbt und die Bedeutung von Zahnbelägen bei der Entstehung von Karies erklärt. Neben gut geputzten Zähnen werden Schwachstellen aufgezeigt, um diese mit neu erlernten Putztechniken zu beseitigen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die frühzeitige Schulung im Umgang mit Zahnseide. Einen besonderen Service bieten wir mit einer gründlichen Politur aller Zähne und der Reinigung der Zwischenräume, damit hartnäckige Beläge und Verfärbung einmal im halben Jahr beseitigt werden. Die abschließende Flouridierung mit hochprozentigen Flouridlacken rundet die Individualprophylaxe ab und jedes Kind geht mit einem strahlenden Lächeln aus der Tür.

Eine weitere Säule der Individualprophylaxe bildet die Fissurenversieglung. Im sechsten Lebensjahr zeigen sich die ersten bleibenden Zähne. Dies sind in der Regel die ersten großen Backenzähne, die viele kleine Einziehungen auf der Kaufläche haben. In diesen Fissuren siedeln sich schnell die Karies verursachenden Bakterien an, da die Borsten der Zahnbürste oft nicht bis in die Tiefe reichen. Aus diese Grund werden die Fissuren der bleibenden Backenzähne (und in Sonderfällen auch die der Milchzähne) mit einem sehr flüssigen Kunststoff zugeschwemmt, um die Bakterien aus diesen fern zu halten. Damit die Versieglungen lange halten müssen die Fissuren gründlich gereinigt werden und absolut trocken sein. Die Fissuren sollten am besten vier Monate nach dem vollständigen Durchbruch versiegelt werden. Bei kariesfreien Fissuren übernehmen die Krankenkassen die Behandlung bis zum 18. Lebensjahr.

Kieferorthopädie

Stellen wir fest, dass eine kieferorthopädische Behandlung notwendig wird, empfehlen wir Ihnen gerne Fachärzte für Kieferorthopädie aus der Umgebung, mit denen wir gute Erfahrungen haben. Die kieferorthopädische Behandlung ist in vielen Fällen sehr komplex und gehört unserer Meinung nach in die Hände von speziell ausgebildeten Fachärzten.

PDF Erwachsenenprophylaxe

Ab dem 18. Lebensjahr ist eine individuelle Prophylaxe, wie sie bei Kindern regelmäßig durchgeführt wird, von den meisten Krankenkassen nicht mehr vorgesehen. Wieso eigentlich nicht? Die Bemühungen um eine konsequente Prophylaxe zeigen sich an Hand von immer mehr jungen Erwachsenen mit kariesfreien Gebissen. Diese Tatsache sollte uns motivieren, die vorbeugenden Maßnahmen auch nach dem 18. Lebensjahr fortzuführen oder diese neu zu erlernen. Welche Möglichkeiten es gibt, auch im hohen Alter die Zähne gesund zu erhalten, möchten wir Ihnen genauer erläutern.

Welche Krankheiten führen zum Zahnverlust?

Karies

Bestimmt Bakterien bilden einen klebrigen Belag auf den Zähnen, die Plaque. Ihre Vermehrung hängt im Wesentlichen davon ab, wie gründlich wir unsere Zähne pflegen und wie viel Zucker wir über unsere Nahrung zu uns nehmen. Die verschiedenen Zuckerarten werden von den Bakterien in Säuren umgewandelt, die den äußeren Mantel des Zahnes entkalken und porös machen. In einem fortgeschrittenen Stadium kann es zum Einsturz der Mantelschicht kommen, wodurch ein Loch entsteht. Einen wichtigen natürlichen Schutz bietet der Speichel, da er die Säure verdünnt und mit seinen Mineralien den sauberen Zahn wieder härten kann.

Zahnhalteapparat

Die häufigste Ursache für Zahnverlust ist nicht die kariöse Zerstörung eines Zahnes, sondern die Entzündung seines Halteapparates. Zum Halteapparat gehören das Zahnfleisch, der Wurzelzement, der umliegende Knochen und der Spalt zwischen Zahn und Knochen. In diesem befinden sich neben Nerven und Gefäßen auch zahlreiche Fasern, mit denen der Zahn am Knochen befestigt ist. Etwa 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind von Entzündungen des Zahnhalteapparates betroffen, allerdings wissen nur die wenigsten davon, da die Entzündungen oft schmerzfrei und mit bloßem Auge kaum sichtbar ablaufen.

Gingivitis (Zahnfleischentzündung)

Genau wie bei der Karies, sind Bakterien im Zahnbelag die Ursache für die Entzündung des Zahnfleisches. Werden die Bakterien nicht regelmäßig und gründlich beseitigt, können von ihnen freigesetzte Stoffe eine Entzündungsreaktion im Zahnfleisch auslösen. Alle auftretenden Symptome sind bei Beseitigung der Ursache reversibel und es tritt noch kein Gewebeverlust auf.

Parodontitis

Wenn die Bakterien in den Zahnbelägen über einen langen Zeitraum eine Zahnfleischentzündung aufrechterhalten, kann diese auf das Zahnbett übergreifen. Risikofaktoren wie Rauchen, Stress, Allgemeinerkrankungen und auch erbliche Faktoren begünstigen beim Vorhandensein von Zahnbelägen das Übergreifen. Im Rahmen der Entzündungsreaktion, wird der Knochen, in dem der Zahn verankert ist, abgebaut. Als Folge treten Zahnlockerungen bis hin zum Zahnverlust auf. Anders als bei der Gingivitis, bei der das Gewebe in den gesunden Ausgangszustand gebracht werden kann, geht der Knochen bei einer Parodontitis unwiederbringlich verloren. Bei einer Parodontitis können häufig ganz bestimmte Bakterien mit sogenannten Erregertests nachgewiesen werden. Bedeutungsvoll ist die Wechselwirkung von Parodontitis und Allgemeinerkrankungen. Auf der einen Seite begünstigen einzelne Erkrankungen eine Parodontitis, auf der anderen Seite zählt die Parodontitis als Risikofaktor bei Allgemeinerkrankungen.

Wie können Sie Zahnfleischerkrankungen erkennen?

Acht unterschiedliche Warnzeichen können sie erkennen:

  • Zahnfleischbluten
  • Dunkelrotes bzw. blaues Zahnfleisch
  • Schwellung des Zahnfleisches
  • Zahnstein und Zahnbelag in großen Mengen
  • Mundgeruch
  • Zahnfleischrückgang
  • Lockerung der Zähne
  • Schmerz-und Berührungsempfindlichkeit

Was können Sie vorbeugend tun?

Den wichtigsten Beitrag zur Prophylaxe, den Sie persönlich leisten können, ist die regelmäßige Zahnpflege. Neben der Pflege mit der normalen Zahnbürste ist die Pflege der Zwischenräume mit Zwischenraumbürsten und Zahnseide enorm wichtig, da nur durch diese beiden Hilfsmittel der Zwischenraumbelag ausreichend beseitigt wird. Zusätzliche Mundspüllösungen sind gut, jedoch müssen die Zähne gründlich gereinigt sein, damit die enthaltenen Substanzen auch direkt am Zahn wirken können. Eine ausgewogene zuckerarme Ernährung wirkt sich zusätzlich positiv auf die Zahngesundheit aus. Häufig reichen die genannten Maßnahmen alleine nicht aus, es bilden sich hartnäckige Beläge und Zahnstein an schwer zugänglichen Bereichen. Kommen Sie aus diesem Grund alle sechs Monate zur Vorsorgeuntersuchung in unsere Praxis, damit wir frühzeitig Schäden an Zahnfleisch und Zähnen beseitigen und Maßnahmen zur Beseitigung von Zahnstein, Belägen und Verfärbungen einleiten können.

Die Professionelle Zahnreinigung

Auch bei größter Bemühung bei der häuslichen Zahnpflege bilden sich an schwer zu erreichenden Stellen Zahnbeläge und Zahnstein. Im fortgeschrittenen Alter lässt bei vielen die manuelle Geschicklichkeit und Sehkraft nach und Medikamente fördern indirekt eine Vermehrung der Beläge. Die professionelle Zahnreinigung hat das Ziel, Sie bei der Zahnpflege zu unterstützten oder zu ergänzen, um effektiv der Entstehung von Karies und Parodontitis vorzubeugen. Gleichzeitig wird das Aussehen der Zähne verbessert und man verringert das Risiko von allgemeinmedizinischen Erkrankungen. Professionelle Zahnreinigungen werden in der Regel ein bis zweimal im Jahr empfohlen. Wir empfehlen jedoch individuelle zeitliche Intervalle, je nach Effektivität der eigenen Zahnpflege, Kariesrisiko, Erkrankung an einer Parodontitis oder allgemeingesundheitlichen Zustand. Während der Vorsorgeuntersuchung ermitteln wir den Zustand des Halteapparates und legen das Vorgehen und die Zeit der PZR fest. Es kommen spezielle Instrumente und Geräte zum Einsatz, mit denen Beläge und Zahnstein von allen Zahnflächen und sichtbaren Wurzelflächen schonend entfernt werden. Eine anschließende Politur mit fluoridhaltigen Pasten glättet die genannten Flächen und beseitigt grobe Verfärbungen. Das Ergebnis sind glänzende und glatte Zähne, die abschließend mit Flouridlacken oder Gelen behandelt werden. Selbstverständlich geben wir Informationen und Instruktionen zur optimierten Durchführung der Mundpflege zu Hause. Unsere speziell geschulte Prophylaxeassistentin arbeitet zur sorgfältigen Durchführung der PZR mit Lupenbrille und LED. Die PZR wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Kosten sind abhängig vom Zeitfaktor und müssen privat getragen werden.

Pflege der Dritten

Prothesenzähne können zwar nicht an Karies und Parodontitis erkranken, jedoch kann es durch bakterielle Besiedlung, Pilzsporen, oder einfach nur raue Beläge oder Zahnstein zu Irritationen der Mundschleimhaut kommen. Um diese zu verhindern, bedarf es der optimalen Prothesenpflege. Wir geben Ihnen gerne hilfreiche Tipps zur Umsetzung. Über unser zahntechnisches Labor können wir Ihnen ebenfalls eine professionelle Prothesenpflege anbieten.

PDF Parodontalbehandlung

Zahnhalteapparat

Die häufigste Ursache für Zahnverlust ist nicht die kariöse Zerstörung eines Zahnes, sondern die Entzündung seines Halteapparates. Zum Halteapparat gehören das Zahnfleisch, der Wurzelzement, der umliegende Knochen und der Spalt zwischen Zahn und Knochen. In diesem befinden sich neben Nerven und Gefäßen auch zahlreiche Fasern, mit denen der Zahn am Knochen befestigt ist. Etwa 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind von Entzündungen des Zahnhalteapparates betroffen, allerdings wissen nur die wenigsten davon, da die Entzündungen oft schmerzfrei und mit bloßem Auge kaum sichtbar ablaufen.

Gingivitis (Zahnfleischentzündung)

Genau wie bei der Karies, sind Bakterien im Zahnbelag die Ursache für die Entzündung des Zahnfleisches. Werden die Bakterien nicht regelmäßig und gründlich beseitigt, können von ihnen freigesetzte Stoffe eine Entzündungsreaktion im Zahnfleisch auslösen. Alle auftretenden Symptome sind bei Beseitigung der Ursache reversibel und es tritt noch kein Gewebeverlust auf.

Parodontitis

Wenn die Bakterien in den Zahnbelägen über einen langen Zeitraum eine Zahnfleischentzündung aufrechterhalten, kann diese auf das Zahnbett übergreifen. Risikofaktoren wie Rauchen, Stress, Allgemeinerkrankungen und auch erbliche Faktoren begünstigen beim Vorhandensein von Zahnbelägen das Übergreifen. Im Rahmen der Entzündungsreaktion, wird der Knochen, in dem der Zahn verankert ist, abgebaut. Als Folge treten Zahnlockerungen bis hin zum Zahnverlust auf. Anders als bei der Gingivitis, bei der das Gewebe in den gesunden Ausgangszustand gebracht werden kann, geht der Knochen bei einer Parodontitis unwiederbringlich verloren. Bei einer Parodontitis können häufig ganz bestimmte Bakterien mit sogenannten Erregertests nachgewiesen werden. Bedeutungsvoll ist die Wechselwirkung von Parodontitis und Allgemeinerkrankungen. Auf der einen Seite begünstigen einzelne Erkrankungen eine Parodontitis, auf der anderen Seite zählt die Parodontitis als Risikofaktor bei Allgemeinerkrankungen.

PA-Behandlung

Bei der Vorsorgeuntersuchung in unserer Praxis können wir mit einem speziellen Test, dem Parodontalen Screening Index (PSI), eine Parodontitis schnell erfassen. Um den Schweregrad und die Aggressivität festzustellen, muss danach eine genaue Befunderhebung durchgeführt werden. Dazu gehören das Vermessen der Zahnfleischtaschen und des Zahnfleischrückganges und die Auswertung von Röntgenbildern. Bei schwerwiegenden Formen der Parodontitis muss ein Erregertest zum Nachweis bestimmter Bakterien durchgeführt werden. Werden die Bakterien in hoher Menge nachgewiesen, muss die Parodontalbehandlung durch den gezielten Einsatz von Antibiotika unterstützt werden. Ziel der Parodontalbehandlung ist es, das zahnumgebende Gewebe in einen entzündungsfreien Zustand zu versetzen, um den fortschreitenden Abbau des Zahnhalteapparates zu stoppen. Eingeleitet wird die Parodontalbehandlung durch die sogenannte Initialbehandlung. Durch eine professionelle Zahnreinigung und eine individuelle Mundhygieneunterweisung kommt es bei motivierter Mitarbeit zu einer deutlichen Verminderung der Entzündung mit Abschwellen des Zahnfleisches. Es folgt eine intensive Reinigung der tiefen Zahnfleischtaschen mit Glättung der Wurzeloberfläche unter lokaler Betäubung. Hierbei verwenden wir neben Schallinstrumenten und Spüllösungen, sogenannte Kürretten mit denen wir die Wurzeloberfläche glätten. Dieses nicht chirurgische (geschlossene) Vorgehen führt bei geringer Taschentiefe bereits zum gewünschten Erfolg. Bei tieferen und behandlungsresistenten Zahnfleischtaschen, aus denen trotz Vorbehandlung Blut und Sekret austritt, muss individuell chirurgisch (das heißt offen) nachbehandelt werden. Dabei wird das Zahnfleisch vorsichtig gelöst und die Behandlung unter Sicht durchgeführt. Haben wir gemeinsam ein gutes Behandlungsergebnis erzielt, gilt es dieses zu sichern. Im sogenannten Recall versuchen wir neu entstehende Entzündungen frühzeitig aufzufinden und durch regelmäßig stattfindende, professionelle Zahnreinigungen den gesunden Zustand zu sichern. Dabei sind je nach häuslicher Zahnpflege zwei bis vier Professionelle Zahnreinigungen notwendig. Die effektive Mundpflege zu Hause hat größte Bedeutung für den dauerhaften Erfolg. Um die Patienten dabei bestmöglich zu unterstützen schreiben wir ihnen einen Plan für die individuelle Anwendung von Zahnzwischenraumbürsten.

PDF Füllungstherapie

Entdecken wir eine behandlungsbedürftige Karies, so muss diese sorgfältig entfernt werden. Ziel ist es minimalinvasiv vorzugehen, wobei wir versuchen so viel gesunde Zahnhartsubstanz wie möglich zu erhalten. Wenn der Zahn entsprechend vorbereitet ist, kann er anschließend dicht gefüllt werden. Hierfür stehen unterschiedliche Materialien und Verfahren zur Auswahl, die unterschiedliche Vor-, und Nachteile mit sich bringen.

Glasionomerzement

Glasionomere sind mineralische Zemente, die chemisch an der Zahnsubstanz haften. Das Material wird direkt im Mund verarbeitet und härtet durch eine chemische Reaktion nach wenigen Minuten aus. Materialspezifische Eigenschaften der Glasionomerzemente führen zwangsläufig zu einem eng definierten Einsatzbereich. Durch ihre geringe Beständigkeit wenden wir sie lediglich zum provisorischen Verschluss und im Einzelfall bei Milchzähnen an.

Amalgam

Das silberfarbene Amalgam ist eine Mischung unterschiedlicher Metalle zu denen Silber, Zinn, Kupfer und in kleinen Mengen auch Quecksilber gehören. Amalgam wird direkt im Mund verarbeitet und härtet durch eine chemische Reaktion aus. Es verträgt hohe Belastungen und kann auch bei tiefreichender Karies im Zahnzwischenraum angewendet werden. Amalgam gilt nach wissenschaftlichen Kenntnissen als unbedenklich, jedoch wird es bei Schwangeren, Kindern und bei Vorhandensein von Nierenerkrankungen aus gesundheitlicher Vorsorge nicht verwendet. Es gibt jedoch auch Nachteile: Amalgam geht keinen Verbund zur Zahnsubstanz ein. Den Halt bekommt es durch unter sich gehende Stellen, sogenannte Makroretentionen. Um diese Retentionen zu erhalten muss sehr häufig gesunde Zahnsubstanz geopfert werden. Damit Amalgam nicht bricht, braucht es außerdem eine bestimmte Dicke, die bei der Versorgung kleiner Defekte ebenfalls nur durch das Entfernen gesunder Zahnsubstanz erreicht wird. Beim Entfernen alter Amalgamfüllungen stellen wir nicht selten kleine Risse in der Zahnsubstanz fest, die zum Abbrechen von Höckern führen können. Außerdem erfüllt Amalgam den immer größer werdenden Wunsch nach einer ästhetischen, zahnfarbenen Versorgung nicht. Dennoch hat Amalgam in ausgewählten Fällen als kostengünstige Alternative seinen Anwendungsbereich.

Komposit – Die zahnfarbene Füllung

Moderne und hochwertige Komposite bestehen im Wesentlichen aus zwei Phasen: Einer Grundmasse aus Kunststoff, in die keramische Füllpartikel eingebracht sind. Die Komposite sind demnach mehr mit Keramik als mit Kunststoff zu vergleichen. Sie werden direkt in der Mundhöhle verarbeitet und werden durch Licht mit einer bestimmten Wellenlänge ausgehärtet. Der Verbund zum Zahn wird durch spezielle Kleber erreicht. Dank verbesserter Materialeigenschaften und neuer Befestigungsverfahren, sind die modernen Komposite form-, und farbstabil und können als langlebige und ästhetische Versorgung im Front und Seitenzahnbereich verarbeitet werden. Je nach Größe und ästhetischem Anspruch kommen verschieden, zeitaufwändige Verfahren zum Einsatz.

Kleine Kariesschäden

Bei sehr kleinen Schäden reicht es aus, das Komposit in einer Schicht in den Zahn einzubringen und durch ein spezielles Licht zu härten. Im Frontzahnbereich werden die Kosten für dieses Verfahren von den Krankenkassen übernommen.

Große Kariesschäden

Beim Aushärten von Kompositen kommt es zu geringen Materialschrumpfungen, die zu Randspalten und undichten Füllungen mit erneuter Karies führen können. Aus diesem Grund muss das Komposit bei großen Schäden in vielen kleinen Schichten aufgetragen und gehärtet werden. Dieses Verfahren ist sehr zeitaufwändig, kann aber in einer Sitzung durchgeführt werden. Die hochwertigen Komposite und der hohe zeitliche Aufwand werden von den Krankenkassen nicht bezahlt. Je nach Größe der Füllung fallen Mehrkosten an.

Für höchste Ansprüche – Mehrfarbtechnik

Wenn Sie besonderen Wert auf hohe Ästhetik legen, können im Front-, und Seitenzahnbereich die Mehrschichttechnik mit dem Einsatz von Kompositen unterschiedlicher Farbintensität kombiniert werden. So können Ergebnisse erreicht werden, die dem natürlichen Zahn sehr nahe kommen.

Einlagefüllungen

Gold und Keramik sind die hochwertigsten Materialien, die zum Füllen verwendet werden. Sie werden in einem Stück in den vorbereiteten Defekt eingebracht. Das Verfahren erfordert höchste Präzision und durch die Anfertigung im zahntechnischen Labor findet die Behandlung in zwei Sitzungen statt. Je nach Defektgröße werden Inlays, Onlays, oder Overlays angefertigt. Auch bei sehr großen Defekten, können die wichtigen Kontaktpunkte zu den Nachbarzähnen vorhersagbar gestaltet werden.

Einlagefüllungen aus Gold

Der Nachteil, dass Einlagefüllungen aus Gold nicht zahnfarben sind, wird durch zahlreiche Vorteile ausgeglichen. Lange Haltbarkeit, hohe biologische Verträglichkeit und gute mechanische Eigenschaften machen diese Versorgungsform wahrscheinlich zu der solidesten im Seitenzahnbereich. Die hohen Kosten relativieren sich durch eine lange Haltbarkeit.

Die Einlagefüllung aus Keramik

Mit Einlagefüllungen aus Keramik können auch große Defekte ästhetisch versorgt werden. Keramik zeichnet sich durch hohe Farbbeständigkeit und Festigkeit aus und kann durch zahnähnliche Eigenschaften und eine hohe biologische Verträglichkeit überzeugen. Da Keramik eine Mindeststärke benötigt, um nicht zu zerbrechen, muss im Einzelfall gesunde Zahnsubstanz entfernt werden. Keramik muss mit dem Zahn verklebt werden.

Welche der genannten Materialien und Verfahren angewendet werden, muss von der Situation abhängig gemacht werden, wobei wir Sie gerne beraten. Für welche der vorgeschlagenen Möglichkeiten Sie sich entscheiden, hängt von ihren wirtschaftlichen und ästhetischen Vorstellungen ab.

PDF Endodontie

Die Wurzelkanalbehandlung ist häufig der letzte Schritt, auch tief zerstörte Zähne zu erhalten. Dank moderner Techniken lassen sich die meisten Zähne vohersagbar behandeln. Das Entfernen der Zähne kann somit verhindert werden.

Um ein besseres Verständnis zu erzielen, sei kurz der Aufbau eines Zahnes beschrieben: Den Hauptanteil bildet das Zahnbein (Dentin), das im Bereich der Zahnkrone vom Zahnschmelz und im Wurzelbereich vom Zahnzement umgeben wird. Gemeinsam umgeben die Zahnhartsubstanzen das Zahnmark, die so genannte Pulpa, die sich von der Zahnkrone bis zur Wurzelspitze erstreckt. In ihr befinden sich Blutgefäße, Nerven, Bindegewebe und bestimmte Zellen die das ganze Leben Dentin bilden können.

Eine Wurzelkanalbehandlung wird nötig, wenn das weiche Innere des Zahnes (Pulpa) irreversibel entzündet ist, mit Bakterien infiziert wurde oder die Pulpa abgestorben ist. Die Hauptgründe sind Karies, thermische und chemische Reize, Unfallverletzungen, Risse oder aber eine tiefe Parodontitis. Wird eine entzündete oder infizierte Pulpa nicht behandelt, kann es zu Schmerzen und einer Entzündung des Knochens an der Wurzelspitze kommen. Durch die Wurzelkanalbehandlung können wir Ihnen in den meisten Fällen die Schmerzen nehmen und den Zahn erhalten. Der teuren Versorgung einer Lücke, nach Entfernung eines Zahnes, durch eine Brücke oder ein Implantat, können wir damit aus dem Weg gehen.

Die Wurzelkanalbehandlung

Unter örtlicher Betäubung wird ein Zugang zur Kronenpulpa geschaffen. Diese wird entfernt und die kleinen Eingänge zu den Wurzelkanälen werden dargestellt. Mit kleinen Feilen wird jeder Kanal sondiert und dessen Länge einzeln ermittelt. Danach werden die Kanäle entsprechend ihrer Form mit Handfeilen oder maschinell betriebenen Feilen bis zur Wurzelspitze erweitert. Zuletzt werden sie mit Spüllösungen desinfiziert und auch in kleinen Seitenkanälchen von Gewebe befreit. Der entstandene Hohlraum wird je nach Ausgangssituation direkt mit einer gummiähnlichen Masse dicht gefüllt oder zur weiteren Desinfektion für einige Wochen mit medikamentösen Einlagen behandelt. Der Zugang zur Pulpakammer wird abschließend mit einer bakterien- und speicheldichten Füllung verschlossen. Wenn der Zahn von Anfang an groß zerstört war, muss er im Einzelfall mit einem Wurzelstift und einer Krone versorgt werden.

Der Einsatz von Kofferdamm, die maschinelle Aufbereitung mit hochflexiblen Nickel-Titan-Feilen, die elektrometrische Bestimmung der Wurzelkanallängen (zur Verringerung der Strahlenbelastung durch zusätzliches Röntgen), die schallunterstützte Desinfektion und Reinigung der Wurzelkanäle durch großzügigen Einsatz von Spüllösungen, machen die Behandlung für Sie angenehmer und verbessern die Prognose für einen Behandlungserfolg. Den Einsatz einer Lupenbrille und einer hellen Lichtquelle sehen wir als selbstverständlich an, da man nur das behandeln kann, was man auch sieht.

Kosten

Laut Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen muss eine Wurzelbehandlung ausreichend (Schulnote 4), zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Die Aufbereitung von Molaren ist in der Regel nur dann angezeigt wenn

  • damit eine geschlossene Zahnreihe erhalten werden kann
  • eine einseitige Freiendsituation vermieden wird
  • wenn der Erhalt von funktionstüchtigem Zahnersatz nur durch die Wurzelbehandlung erreicht wird

Ist keiner der genannten Punkte gegeben, so werden von der Kasse nur die Kosten für die Extraktion übernommen. Wünschen Sie dennoch einen Erhaltungsversuch, so müssen Sie die Kosten für die Wurzelbehandlung selbst tragen. Die vom Gesetzgeber nicht erfassten, aber für eine gute bis sehr gute Wurzelbehandlung, medizinisch notwendigen Leistungen werden nach der GOZ abgerechnet.

PDF Digitales Röntgen

Seit Ende 2010 können wir in unserer Praxis digitale Röntgenbilder anfertigen. Diese technische Neuerung bietet einige Vorteile gegenüber der Anfertigung konventioneller Röntgenbilder.

  • Ein großer Vorteil liegt in der geringeren Strahlenbelastung gegenüber der Analogtechnik, da die Sensoren bzw. Speicherfolien deutlich sensibler sind, als konventionelle Röntgenfilme
  • Innerhalb von Sekunden erscheint das digitale Röntgenbild auf dem Bildschirm, sodass wir das Röntgenbild unmittelbar mit Ihnen oder dem Kollegen besprechen können
  • Digitale Röntgenbilder können unmittelbar auf dem Computer nachbearbeitet und vermessen werden. Auf diese Weise kann eine Diagnose schneller und leichter gestellt werden
  • Wir können die Röntgenbilder schnell an Sie, Mitbehandler oder Weiterbehandler weitergeben oder senden
  • Es werden keine Entwicklungschemikalien mehr benötigt, wodurch das digitale Röntgen einen Beitrag zum Umweltschutz leistet

Trotz aller Vorteile sollte Röntgenstrahlung nur dann angewendet werden, wenn durch alternative Behandlungsmethoden keine Klarheit geschaffen werden konnte.

PDF Prothetik

Zahnersatz

Eine verschlechterte Kaufunktion, Ästhetik, und Aussprache wirken sich unmittelbar auf das Wohlbefinden des Patienten aus. Es wird schnell der Wunsch nach Zahnersatz geäußert. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen der Patient nicht sofort einen verschlechterten Zustand nach Zahnverlust verspürt. Geht ein Backenzahn verloren, stört dies weder ästhetisch, noch sind die Kaufunktion und Aussprache dramatisch verändert. Wieso sollte man aber dennoch über die Versorgung mit Zahnersatz nachdenken? In vielen Fällen hat der Zahnverlust Auswirkung auf die Stellung der Nachbarzähne und der im gegenüberliegenden Kiefer befindlichen Zähne, den sogenannten Antagonisten. Nachbarzähne können durch die fehlende Abstützung rotieren, wandern oder kippen. Ehemals antagonistische Zähne können herauswandern. Beim Zubeißen oder Kauen kann es durch die vorher genannten Positionsänderungen zu störenden Kontakten zwischen den Zähnen kommen. Man fängt an, auf diesen Kontakten zu knirschen, wodurch die Zähne samt Zahnhalteapparat geschädigt werden. Um den störenden Kontakten aus dem Weg zu gehen nimmt man mit dem Unterkiefer Zwangshaltungen ein. Kiefergelenke und Muskeln werden stark beansprucht, Schmerzen entstehen. Um die genannten Veränderungen zu vermeiden, sollte bei fehlender Kompensation dringend über Zahnersatz nachgedacht werden.

Zusammengefasst hat Zahnersatz folgende Funktion:

  • Wiederherstellung der Kaufunktion
    • Sicherung der Verzahnung beim Zubeißen und Kauen
    • Verhinderung von Stellungsänderungen, der Nachbarzähnen und der Verlängerung von Antagonisten
    • Verteilung der Kaukräfte auf das Restgebiss und die zahnlosen Kieferabschnitte
  • Wiederherstellung der Aussprache
  • Wiederherstellung der Ästhetik
  • Verhütung weitergehender direkter oder indirekter Zerstörungen im Kausystem, also die vorbeugende Anfertigung von Zahnersatz

Es wurde errechnet, dass es theoretisch über 268 Millionen verschiedene Möglichkeiten eines unvollständig bezahnten Gebisses gibt. Jede Möglichkeit der Versorgung aufzuzählen wäre unmöglich. Aus diesem Grund führen wir vor jeder Anfertigung von Zahnersatz eine genaue Planung, unter Berücksichtigung individueller Besonderheiten, durch. In einem persönlichen Gespräch zeigen wir Ihnen dann die unterschiedlichen Versorgungsmöglichkeiten einschließlich Materialien und Kosten auf um mit Ihnen gemeinsam die optimale Lösung zu finden.

Implantate

Implantate sind Schrauben, die in den Kieferknochen gesetzt werden und mit diesem fest verwachsen. Sie bestehen in der Regel aus vier Teilen: Dem eigentlichen Implantat, das als künstliche Wurzel in den Knochen eingebracht wird, einem Aufbauelement, das durch eine Schraube an dem Implantat befestigt wird und dem Zahnersatz. Die Anzahl der Implantate und die Art des Zahnersatzes hängen von der jeweiligen Situation ab. Auf diese Weise können zum Beispiel einzelne Zähne ersetzt werden, ohne dabei gesunde Nachbarzähne zu beschleifen. Außerdem können Prothesen trotz stark reduzierter Kieferkämme im Unterkiefer befestigt werden.

Wie läuft die Implantation ab?

Damit ein Implantat erfolgreich eingebracht werden kann, muss am Anfang sorgfältig geplant werden. Dazu werden allgemeingesundheitliche Probleme besprochen, die eventuell gegen ein Implantat sprechen. Außerdem beurteilen wir nach dem Anfertigen von Röntgenbildern das Knochenangebot. Um in schwierigen Fällen ideale Knochenverhältnisse zu schaffen und umliegende anatomische Strukturen zu schonen, überweisen wir Sie zu spezialisierten Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen.

Danach findet unter örtlicher Betäubung das Setzten des Implantats statt. Dafür wird das Zahnfleisch vorsichtig verschoben, um ein passgenaues Implantatlager zu bohren, in das das Implantat eingedreht wird. Danach wird das Zahnfleisch wieder über dem Implantat vernäht.

Es folgt die Einheilungsphase des Implantats. Je nach Implantat-Typ oder der gewählten Versorgungsart müssen kürzere oder längere Einheilungsphasen eingehalten werden. Während dieser Zeit wird das Implantat durch Anlagerung von Knochenzellen zum festen Bestandteil des Kiefers.

Nachdem das Implantat fest eingeheilt ist, muss in einer weiteren Sitzung das Implantat erneut freigelegt werden. Es wird ein sogenannter Gingivaformer in das Implantat eingeschraubt, damit das Zahnfleisch in den folgenden Wochen eine formschöne Gestalt annimmt.

Wenn das Zahnfleisch seine endgültige Gestalt angenommen hat, wird zur Anfertigung des Zahnersatzes eine Abformung mit Übertragungselementen vorgenommen. Dem Zahntechniker ist es nun möglich, einen passgenauen Zahnersatz anzufertigen. Dieser wird, zusammen mit dem Aufbauelement, in der letzten Sitzung am Implantat befestigt.

Um lange von Ihrem Implantat profitieren zu können, muss es wie ein natürlicher Zahn gepflegt werden. Eine genaue Instruktion zur Implantatpflege und regelmäßige Kontrolluntersuchungen tragen wirksam zum Erfolg bei.